Marokko

Mittlerweile bin ich schon seit über drei Wochen wieder in Deutschland und habe mich eingelebt. Ich habe euch Urlaubsfotos versprochen und hier kommen sie. 🙂 Ich habe mit meinem Liebsten und meinen Eltern eine 10-tägige Rundreise durch Marokko gemacht. Vorher war ich noch nie auf dem afrikanischen Kontinent oder in arabischen Ländern. Von daher war alles sehr neu und spannend für mich, auch wenn ich sonst was Reisen angeht recht erfahren bin. Durch das straffe Programm, was wir hatte, habe ich natürlich auch jede Menge Bilder. Daher habe ich mich zu Collagen entschieden. 😉 Trotzdem enthält der Post viele Bilder und auch viel Text. Nur als kleine Warnung. 😀 Ich habe die Bilder in diesem Post größer gemacht als sonst, damit man auf den Collagen auch alles erkennen kann. Nur, dass ihr euch nicht wundert. 😉 Und nun viel Spaß!

Gelandet sind wir in Casablanca. Die Stadt ist riesig und hat um die 6 Millionen Einwohner. Eine richtige Industriestadt mit wenig Schönem, wenn man ehrlich ist. Besonders viel gesehen haben wir auch nicht. Auf dem Programm stand eine Besichtigung der Hassan II. Moschee sowie eine Stadtrundfahrt und ein Spaziergang durch die Altstadt. Unsere Gruppe entschied sich aber dafür, die Moschee auch von Innen zu besichtigen, sodass das restliche Programm flach fiel. Neben der Moschee haben wir mit dem Bus nur eine Runde an den Slums vorbei gedreht und sind an einer Straße am Strand entlang gefahren. Achja, und einen kleinen Fotostop gab es bei Rick’s Café, einem Nachbar aus dem berühmten Film ‚Casablanca‘.
Zurück zu der Moschee von Hassan II. (übrigens der Vater des aktuellen Königs). Nach Mekka ist das die größte Moschee der Welt und das Minarett ist gute 200m hoch. Die Moschee liegt direkt am Meer mit einem riesigen Platz davor. Überall wunderschöne Torbögen, Säulengänge, Springbrunnen und Mosaike. Ich liebe den maurischen Stil, der konnte mich schon in Andalusien begeistern! Auch von Innen ist die Moschee definitiv einen Besuch wert. Sie ist einfach riesengroß! Besonders toll fand ich die Kronleuchter und die Holzdecke, die sich öffnen kann zum Lüften. 😀

Nach Casablanca haben wir einen Zwischenstop in El Jadida gemacht. Das ist eine kleine Hafenstadt, die zu einem Ferienort ausgebaut werden soll. Wir sind auch an vielen schicken Cafés vorbei gekommen, sah echt nett aus. Auf Grund unseres straffen Zeitplans haben wir aber nur die Festung Cité Portugaise angeschaut. Die ist Weltkulturerbe, noch gut erhalten und man hat einen tollen Ausblick aufs Meer. In der Festung gibt es auch die Cîterne Portugaise, ein ehemaliges Waffenlager, welches später – in Zeiten einer Belagerung – als Zisterne genutzt wurde. Ziemlich mystisch, der Ort hat eine tolle Stimmung.

Am Abend erreichten wir dann Essaouira, eine windige Küstenstadt mit viel Strand und eine Stadt der Surfer und Künstler. Unser Hotel lag direkt am Strand, sodass wir im Dunkeln noch etwas draußen waren. Am nächsten Vormittag haben wir die Altstadt (Medina) besichtigt. Das war wirklich nett, denn sie ist nicht so groß und recht übersichtlich. Alles ging sehr beschaulich zu und wir sahen kaum Touristen. 

Am Rand der Altstadt gibt es einen großen Platz, den Place Moulay Hassan. Dort gibt es hübsche Cafés und man guckt direkt aufs Meer. Von dort aus gelangt man auch zum Hafen (Port de Pêche) und der Festung (schon wieder von den Portugiesen erbaut). Der Hafen ist sehr betriebsam und bietet ein buntes Treiben mit vielen Booten und Menschen. Die Festung konnte mann für 10 Dirham (ca. 1€) besichtigen. Es war sehr schön oben auf den Mauern und auf dem Turm. Super windig, viele Möwen, aber auch ein herrlicher Blick über das Wasser, die vorgelagerten Inseln, den Strand und die Stadt. Ich muss sagen, Essaouria hat wirklich Charm. Eine süße, kleine Stadt und nicht so hektisch. 🙂

Mittags brachen wir auf Richtung Marrakesch. Natürlich einer der Höhepunkte einer jeden Marokko-Reise. Unser Hotel (das Red Hotel) war ziemlich schick mit einem tollen Innenhof mit Bar und Pool. Auch die Zimmer haben uns gut gefallen. Das Hotel lag direkt gegenüber vom Bahnhof, bis in die Innenstadt war es aber recht weit zu laufen, da bot sich Bus oder Taxi fahren eher an. Am Abend sind wir schon mal in die Stadt, um uns die Lichter anzusehen. 🙂 Oben auf dem Bild seht ihr rechts die Koutoubia-Moschee, welche Nicht-Muslime leider nicht betreten dürfen. Die Gärten dahinter und die Moschee von außen sind aber auch einen Blick wert.

Dann besuchten wir den Bahia Palast. Eine tolle Anlage mit wunderschönen Innenhöfen, Brunnen und Mosaiken. Erinnerte mich auf jeden Fall sehr an die Alhambra in Spanien. Noch heute werden im Bahia Palast Staatsgäste untergebracht und manchmal dient er auch als Drehort für Hollywood-Filme. 🙂

Eigentlich DAS Highlight einer jeden Marokko-Reise ist der berühmte Djemaa el Fna, der Platz der Gaukler. Der Platz ist Weltkulturerbe der Unesco, hier versammeln sich täglich Unmengen an Menschen. Es gibt Feuerschlucker, Akrobaten, Schlangenbeschwörer, Musiker und wie ich zu meinem Leidwesen erfahren musste auch Henna-Malerinnen. Mich hat eine erwischt und mir in Sekundenschnelle ein Muster auf die Hand gemalt. Absolut gegen meinen Willen, daher wurde es auch schnell wieder entfernt und ich behielt nur einen orangen Abdruck zurück, welcher sich nach ein paar Tagen verflüchtigte. Auf dem Platz werden auch Buden aufgebaut, wo man was zu Essen bekommt. Die Stimung ist immer super, alles wuselt und es ist das pure Leben. Wunderschön war auch der Blick von einer Terrasse eines Cafés über den Platz.

Auch die Souks von Marrakesch sind weltbekannt. Vom Platz der Gaukler aus gelangt man praktisch sofort in die engen Basarstraßen. Es gibt alles Mögliche zu kaufen, Tücher, Kleidung, Tee-Service, Schuhe und Handtaschen aus Leder, Lampen usw. Die Unterschiede sind aber doch sehr groß. Gerade in der Nähe des Gauklerplatzes sind die Souks sehr, sehr touristisch. Dringt man weiter ein, findet man auch ruhigere Gassen und kann in Hinterhöfen den Handwerkern zusehen, wie sie ihre Waren fertigen. Das war wirklich spannend, die Orte hätten wir aber selber nie gefunden. Unser Führer war da schon Gold wert. 😀 Wenn man etwas kaufen mag, muss man natürlich verhandeln. Und da muss man knallhart sein. Nicht immer ganz einfach. 😀

Hier noch ein paar weitere Bilder aus Marrakesch. Rechts oben ist ein Foto der Saadiergräber (Tombeaux des Saadines). Das fanden wir ziemlich überflüssig. Es gab halt überall Grabplatten mit Mosaiken, der Innenhof war ziemlich klein und alle Menschen standen an, um die schönste Grabkammer anzusehen, aber spektakulär ist wirklich etwas anderes. Den Programmpunkt kann man sich meiner Meinung nach sparen. ^^ 
Beeindurckend fanden wir immer wieder den Blick auf das Atlas-Gebirge. Man dreht sich um und plötzlich sieht man am Ende der Straße den schneebedeckten Gebirgszug. Unfassbar cool!

Am nächsten Tag haben wir den Hohen Atlas überquert. Eine wahnsinnige Landschaft! Man hat diese ganze Trockenheit, ab und zu was Grünes und im Hintergrund immer wieder die schneebedeckten Gipfel. Man sieht jede Menge Berberdörfer, die fast unsichtbar an den Hängen liegen. Die Häuser sehen eher aus wie Ruinen und wir konnten uns kaum vorstellen, dass dort wirklich Menschen leben. Das einzig „schicke“ Gebäude war eigentlich immer die kleine Moschee, die es in jedem Dorf gab. Ab und zu gibt es an der Straße kleine Kioske oder Stände, an welchen Töpferwaren und bunte Steine verkauft werden.

Jetzt kommt ein kleines Highlight von mir. In der Nähe von Ouarzazate gibt es das Lehmdorf Ait Ben Haddou, welches am Hang eines Hügels in einer Oase liegt. So wunderschön und malerisch, ich sag‘ es euch! Auch hier haben wir wieder ein Unesco Weltkulturerbe. Besonders stolz sind die Leute darauf, dass hier schon viele Filme wie Gladiator, Asterix und Cleopatra oder Lawrence aus Arabien und sogar ein Teil von Game of Thrones gedreht wurden. Ich kann es voll verstehen, an diesem Ort hatte sogar ich ein Indiana-Jones-Gefühl. 😀 Jedenfalls wird das Dorf heute nur noch von 15 Familien bewohnt, sonst dient es eher als Museum.

Von Ait Ben Haddou ging es weiter nach Ouarzazate, einer modernen, kleinen Stadt zwischen Atlas, Stausee und Wüste. Bekannt ist Ouarzazate besonders durch die Atlas Studios, man spricht sogar vom Hollywood Afrikas. Unser Hotel war hier von den Zimmern und vom Essen her nicht so toll, aber die riesige Terrasse mit Pool und Ausblick über die Stadt war der Hammer!

Am nächsten Vormittag haben wir uns die Kasbah Taouirt in Ouarzazate angesehen. Kasbah ist im Prinzip jedes Dorf mit einer Mauer drum, so hieß also fast alles. Gefühlt jedenfalls. 😀 In dieser Kasbah lebte mal ein Berberfürst und das besondere waren die Wand- und Deckenmalereien in den verschachtelten Zimmern der Kasbah. Wir hatten einen ziemlich coolen Führer, der uns die Lebensweise von damals etwas näher gebracht hat. Durchaus interessant!

Von Oarzazate aus ging es los in Richtung Wüste. Auf unserem Weg haben wir unglaubliche Landschaften betrachten können. Die Berge sahen wieder toll aus und die grünen Oasenstädte mitten im Nichts haben wirklich ihren Charm.

Einer unserer Stopps verschlug uns in die Todhra-Schlucht am Rande von Tinghir. Die Schlucht fand ich schon recht beeindruckend, an der Felswand waren sogar ein paar lebensmüde Kletterer. Mit dem leise plätschernden Bach und den kleinen Wasserfällen war es sehr beschaulich und einen kleinen Stopp wert. Ich behielt die Schlucht aber eher schlecht im Hinterkopf, weil ich mir dort auf der Toilette so dermaßen den Kopf angeschlagen habe, dass er den ganzen Tag weh tat. :/ Aber ich hatte es noch besser als die Frau aus unserer Gruppe, die nach mir auf der Toilette war. Ich hatte sie noch gewarnt, aber später hat sie dann erzählt, dass sie sich auch gestoßen hat, rückwärts umgefallen ist und auf dem pekigen Boden gelandet. Ieeeh! :’D

In Erfoud tauschten wir unseren Reisebus gegen Jeeps aus, in die je vier oder fünf Personen konnten. Mit dem Jeep ging es dann so richtig in die Wüste. Die Region hieß Merzouga und unser Dünengebiet Erg Chebbi. Es war schon extrem cool, wie die neun oder zehn Jeeps durch den Sand gebrettert sind, immer versetzt wegen des Staubs. Super cool! Halt gemacht haben wir an einem Fossilien-Fundort. Fossilien gibt es dort nämlich überall, die werden an jeder Ecke verkauft. Man kann aber auch ganz einfach selber danach suchen, man findet jede Menge. Meine Mutter hat ein Tolles gefunden und mitgenommen.
Ich fand es einfach irre, wie man dort durchs Nichts fährt und plötzlich steht da eine kleine Hütte mit einem Esel davor. Ich frage mich immer, was diese Leute für ein Leben leben…
Nach fast 1,5 Stunden in den Jeeps kamen wir bei unserer Unterkunft an. Es gab ein paar Gebäude (Essensraum, Toiletten etc.), geschlafen haben wir aber in Beduinenzelten. Das Zeltlager war sehr bunt und mit Teppichen ausgelegt. Die Zelte bestanden aus Tüchern und Decken. Geschlafen haben wir nicht besonders gut und auch nicht lange. 

Abends hatten wir uns auf den Dünen den Sonnenuntergang angeschaut, morgens sind wir dann noch im Dunkeln aufgestanden, um uns auf Dromedaren den Sonnenuntergang anzuschauen. Ein einmaliges Erlebnis! Wir sind im Dunkeln auf die Tiere, die super lieb waren. Jeder Führer hatte ein oder zwei Dromedare, die er geführt hat. Dann sind wir in das Dünengebiet geritten. Irgendwann saßen wir dann ab und sind den restlichen Weg auf eine der Dünen herauf zu Fuß gegangen. Von dort aus haben wir dann auf einer Decke den Sonnenaufgang beobachtet. Wahnsinnig schön! Wenn ich daran zurückdenke, bin ich immer noch total fasziniert und kann dieses ganze Erlebnis fast nicht glauben.
Noch ein Highlight, welches ich jetzt fast vergaß zu erwähnen: der Sternenhimmel! Sowas hab ich noch nie gesehen. Das waren der allerschönste Sternenhimmel überhaupt und ich hätte die ganze Nacht wach bleiben können, um ihn zu beobachten! ♥

Von der Wüste aus sind wir dann den ganzen, weiten Weg nach Fès gefahren. Das waren über 500km und hat den ganzen Tag gedauert. Erwähnenswert ist hier nur ein Zwischenstopp in Ifrane. Das ist ein kleinerer Skiort mit einer bekannten Universität und es ist dort so europäisch. Unser Führer meinte nur, es sie „die sauberste Stadt Marokkos“ und es stimmt! Alles sah so gepflegt und „normal“ aus. Es gab sogar Mülleimer, was wir sonst überall vermisst haben. 😀 Wir haben uns dort erstmal in ein Café gesetzt und ein schönes Eis gegessen. War eine richtige Erholung irgendwie. 😀
Am nächsten Morgen haben wir uns dann aufgemacht, die Stadt Fès zu erkunden. Zunächst hielten wir an einem prächtigen Gebäude (Foto rechts in der Mitte und oben links). Da war ein schöner Platz und die Tore waren super toll verziert. Leider weiß ich nicht mehr, was das war und kann die Information gerade auch nirgends auftreiben. 😀 Danach fuhren wir hoch zur Borj Sud. Es gibt neben der Burg im Süden auch noch eine im Norden. Da waren wir aber nicht. Von der Borj Sud hat man jedenfalls einen wunderbaren Blick über Fès und kann auch gut den alten und neuen Teil der Stadt erkennen (Fotos oben rechts und unten links). Wir haben uns außerdem noch eine Werkstatt angesehen, wo Mosaike für Brunnen und Tische hergestellt werden (Foto unten rechts). Fand ich ganz spannend, dauert aber nicht lange. 😀 Am Nachmittag ging es durch das blaue Tor (Foto Mitte links), das Bab Boujeloud, in die Medina. 

Das Gewusel war einfach unfassbar. Es gibt über 9.000 Gassen, alles ist noch viel kleiner, voller und verwinkelter als in Marrakesch. Also in Fès hätte ich mich wirklich auf der Stelle verlaufen. Neben den typischen Verkaufsgassen sind wir da auch durch dunkle Löcher durch, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Man steigt über Müll und zieht den Kopf ein und plötzlich geht es rechts zwei Stufen runter zu einem Kindergarten. Man kann sich kaum vorstellen, dass hier Menschen leben! In der Medina gibt es auch sonst noch einiges zu sehen. Wir waren in der Madrasa Bou Inania, einer alten Koranschule aus dem 14. Jahrhundert (Fotos oben und Mitte links) und auch noch an anderen Stellen, wo ich aber zu weit weg stand, um zu verstehen, um was es geht. 😀 Wir besuchten noch Läden, wo die ganzen ziselierten Teller-/Lampen- und Schmuckarbeiten hergestellt wurden und einen, wo man uns zeigte, wie Stoffe aus einem bestimmten Material gewebt werden. Außerdem waren wir im Gerberviertel La Tannerie. Wir waren dort als Letztes, daher war schon kein Betrieb mehr und die Becken (Foto unten links) waren alle leer. 
Insgesamt fand ich die Medina von Fès wirklich sehr anstrengend. Sehr eng und voll und mit der großen Gruppe einfach soooo nervig. Ich würde jedem empfehlen, mit Kleingruppen von maximal zehn Leuten durchzugehen.

Nach einer weiteren Nacht in Fès ging es Richtung Rabat. Unterwegs machten wir einen Stopp beim Unesco-Weltkulturerbe Volubilis. Eine Ausgrabungsstätte auf einem Plateau in der Nähe von Meknès. Wir stiegen aus dem Bus und mein erster Gedanke war: „Was machen die Römer hier!?“ Irgendwie passt es halt gar nicht zum Rest Marokkos. 😀 Aber an sich war Volubilis interessant. Mosaike, ein Triumphbogen und jede Menge Geschichten, die erzählt werden können. Der Eintritt kostet auch nur 20 Dirham, also rund 2€.

Unsere letzte Station war dann Rabat, die aktuelle Hauptstadt Marokkos. Wir kamen am Köigspalast vorbei und fuhren direkt zum Wahrzeichen der Stadt. Dem unvollendeten Hassanturm (Tour Hassan) und dem Mausoleum von Mohammed V. und Hassan II. (Vater und Großvater des Königs). Das Mausoleum ist von Innen wie von Außen hübsch anzusehen. Der Hassanturm war leider zum Zeitpunkt unserer Reise gerade wegen Renovierungsarbeiten verkleidet. Aber der Platz mit den vielen unterschiedlich hohen Säulen hat mir gefallen. Es war total entspannend, wie uns die Sonne ins Gesicht schien und die Meeresbriese herüberwehte. Hach… 🙂

Vom Hassanturm und dem Mausoleum ging es weiter zur Kasbah Qudaya. Sie liegt hoch oben auf einem Felsen und verfügt über einen sehr hübschen mediterranen Garten. Auf der Wiese vor der Kasbah saßen auch jede Menge Einheimische in der Sonne und entspannten.

Innen besticht die Kasbah durch blau-weiße Gassen, die ganz schön an Griechenland erinnern. Es gibt kleine Cafés und Galerien (und Henna-Malerinnen, Achtung!). Irgendwann erreicht man eine Terrasse, von der aus man wunderschön über die Stadt und das Meer gucken kann. Der Wind zischt einem hier ganz schön um die Ohren, aber es war so schön! Fast alle haben hier ein paar Abschlussfotos geschossen.
Aus dem Bus heraus haben wir einen riesigen Friedhof in der Nähe der Kabah gesehen (Foto Mitte links). Das sah so irre aus auf dem Hügel mit den tausenden (meist weißen), schlichten Grabsteinen, alle nach Mekka ausgerichtet. Ein wahnsinniger Anblick! Unten rechts seht ihr den Boulevard Mohammed V, eine Einkaufsstraße. Auf dem Basar waren wir auch. Hier ging es wesentlich ruhiger zu als in den anderen Städten, aber es gab auch viel Zeug, was man bei uns auch in Billigläden kaufen kann und nicht ganz so viel Schönes wie zum Beispiel in Marrakesch. Aber dafür war Rabat auch billiger. Allgemein wirkt die Stadt nicht ganz so „marokkanisch“ wie die anderen Königsstädte, wenn ich das so sagen darf. 😀 Man merkt auf jeden Fall die europäischen Einflüsse und ich denke, Rabat wäre ein guter Anfangspunkt für eine Rundreise, um sich an das Land zu gewöhnen. Von Rabat aus ging es am nächsten Morgen dann wieder nach Casablanca zum Flughafen.

Hier habe ich nochmal eine kleine Collage zum Thema Essen. Als Vorspeise gibt es eigentlich immer gemischte Salate. Darunter verstehen die Marokkaner aber keine Rohkost, sondern gekochte und/oder angemachte Gemüse. Man bekommt meist Aubergine, Möhren, Zucchini, rote Beete, Linsen, Oliven und Kartoffeln. Manchmal auch sowas Kohlartiges. 😀 Der Geschmack ist hier seht unterschiedlich. Die Linsel und die rote Beete fand ich meist sehr gut, während die Möhren irgendwie nie mein Fall waren. Als Hauptgang wird sehr häufig Tajine angeboten. Das sind diese lustigen Töpfe mit dem kegelförmigen Deckel (Foto unten links), in denen das Essen gegart wird. Meist sind die aus Ton und man kann sie in den verschiedensten Größen und Ausführungen kaufen. In der Tajine wird häufig Fleisch und Gemüse gegart, manchmal auch nur Gemüse, dann kommt mal Couscous dazu (Foto Mitte links). Schmeckt sehr unterschiedlich, je nach Würze und Garungsgrad. Verschiedenes gegrilltes Fleisch mit Pommes ist auch ein Thema. 

Diese Collage bezieht sich aufs Shoppen. Oben links seht ihr meine gesammelten Einkäufe. Schals, ein Teeservice, Gewürze, Magnete, Steine, Kamele, Kosmetik. Rechts ist die schöne Kette, die ich mir gekauft habe. 🙂 Links unten habe ich mal ein Bild der Geldscheine aus Marokko eingefügt. Die wird man schneller los, als man denkt. 😀 Arganöl bringen ja auch viele aus Marokko mit. Meine Mutter hat sich auch ein Fläschchen gekauft, ich habe verzichtet. 😉

Ich überlege gerade, wie ich dieses Bild zusammenfassen könnte. Vielleicht mit Lebensmittel oder so? 😀 Oben links seht die Datteln, Aprikosen und jede Menge anderer getrockneter Früchte und Nüsse. Sowas konnte man oft kaufen. Orangenbäume gibt es auch jede Menge und man kann super leckere, große Orangen für ganz wenig Geld kaufen. Himmlisch! Die Tierköpfe oben rechts sind stellvertretend für die vielen verstörenden Dinge, die ich gesehen habe. Das Fleisch wird in den kleinen Gassen an Ständen verkauft, in der prallen Sonne. Ich habe gekochte (Ziegen-?)Köpfe gesehen, von denen das Fleisch abgescharpt und sozusagen To-go in Schüsselchen verkauft wurde. Einmal haben wir sogar Gehirne gesehen. Ich sage euch, da wird einem ganz anders. Und das alles irgendwo in kleinen, dreckigen, überfüllten Gassen. Hygiene und so wird da eher nicht beachtet.

Auf dem letzten Bild hier habe ich nochmal ein paar Random-Sachen. Karren mit Maultieren gibt es überall! Gerade auf dem Lande. Und in den Städten fahren sich Autos, Mopeds und Eselkarren gegenseitig über den Haufen. Die Maultiere kommen auch durch die kleinen Fußgänger-Gassen und wir mussten uns auf an die Hauswände drücken, um sie durchzulassen. Storche waren auf jeden Fall auch ein Thema. Es gibt ziemlich viele und bei uns in Deutschland sieht man sie ja mittlerweile eher selten, sodass Storche ein extrem beliebtes Fotomotiv unserer Gruppe waren. Irgendwann gab es sogar die Challenge, wer zuerst 100 Storchfotos geschossen hat. 😀 Ich habe übrigens nur eins gemacht. Das in der Collage. 😀 Die Kleidung war teilweise sehr lustig, oft sahen wir solche Zipfelmützen-Anzüge. Gerade in Braun erinnerten sie mich an gruselige Mönche. 😀

Oh my! Endlich habe ich es geschafft! Irgendwie war dieser Post doch wesentlich aufwendiger, als ich gedacht habe. Tut mir leid für die vielen Bilder und das ganze Gelaber. 😀 Ich erwarte auch gar nicht, dass ihr alles gelesen habt. Vielleicht nur hier oder da ein bisschen. Aber jedenfalls hoffe ich, dass ich euch einen Eindruck von meiner Reise und dem Land geben konnte. Ich fand Marokko landschaftlich wirklich beeindruckend und gerade der Wüstentrip war unglaublich toll. Die Kultur ist interessant, mir aber sehr fremd. Nochmal müsste ich jetzt nicht hin, aber es war toll, das alles mal gesehen zu haben. 🙂

War jemand von euch vielleicht schon mal in Marokko oder überlegt hinzufliegen? 🙂 Lasst es mich wissen, wenn ihr noch irgendwelche Fragen habt oder Hotelnamen wissen wollt etc. 😉


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Kommentare

8 Antworten zu „Marokko“

  1. Avatar von Lotte

    Wahnsinn! Und das alles in nur 10 Tage gepackt? Das gibt ein straffes Programm. 🙂 Wir sind ja die nordischen Urlauber – waren zwar auch schon in Italien oder Spanien, aber grundsätzlich zieht es uns eher nach Skandinavien. 😀

    LG Lotte

    1. Avatar von IdaHSD

      Ich sag ja, war ganz schön anstrengend. 😀 Aber es hat sich gelohnt. 🙂
      Nach Skandinavien möchte ich auch gerne mal. 🙂 Aber ansonsten bin ich da recht frei und fahre hin, wo es mir gefällt. 😀

  2. Avatar von Elle

    Tolle Fotos, sieht echt toll aus! Ich war leider noch nie in Marokko:(

    1. Avatar von IdaHSD

      Vielen Dank! 🙂
      Vielleicht kommst du ja nochmal hin. 😉

  3. Avatar von SparklyPolishParadise

    Wow, klasse Reisebericht! So viele tolle Eindrücke, das sind Erinnerungen fürs Leben. Ich finde auch die Lehmstadt ganz toll, und die Wüstenbilder. Den Sternenhimmel würde ich dort zu gerne mal sehen! Ich war bisher nur in Port el Kantaoui (oder so ähnlich :'D) und Djerba, aber da wo wir waren war es doch sehr touristisch geprägt.

    1. Avatar von IdaHSD

      Dankeschön! ♥
      Erinnerungen fürs Leben sind das auf jeden Fall. 🙂 Die Wüste mit dem Sternenhimmel war wirklich unglaublich! ♥_♥
      Touristisch geprägte Regionen können auch schön sein, aber interessanter sind dann doch die anderen Gegenden. 😉

  4. Avatar von irmaslackwiese

    Ein richtig toller Bericht Ida! Der Wahnsinn, was du da alles gesehen hast! Ich glaube mir wäre das zu viel gewesen, aber ich fahre sowieso nicht gerne in den Urlaub. Solche tollen Bilder gucke ich mir aber dafür umso lieber an. 🙂

    1. Avatar von IdaHSD

      Vielen lieben Dank! 🙂
      Ich liebe ja Urlaub. Es war wirklich etwas viel, aber so sieht man wenigstens auch alles wichtige. 😉

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