Eigentlich wollte ich euch in diesem Post nur Die Stunde der Lilie von Sandra Regnier vorstellen. Da ich allerdings den zweiten Teil – Die Nacht der Lilie – sofort hinterher gelesen habe und die Reihe nur aus diesen beiden Bänden besteht, gibt es jetzt eben beide gemeinsam. Also dann, erzähle ich euch mal ein bisschen was über die Lilien-Reihe. Die Bücher haben mich in den vergangenen Wochen von allen am meisten gefesselt.
Die Geschichte dreht sich um die Hauptperson Julia. Sie ist 16 Jahre alt und lebt in einem kleinen Ort in Deutschland mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester. Beim einem Reitausritt mit ihrer besten Freundin gerät Julia ins Schloss Versailles im 17. Jahrhundert. Irgendwie gibt es in dem Buch ziemlich wenig Vorgeschichte. Kaum fängt man an zu lesen, schwupp fällt Julia durch den Zeitriss. Mir ging das alles etwas schnell, man weiß kaum etwas über Julia und ihre Freunde und Familie. Aber im Nachhinein finde ich das gar nicht so wild.
Es hat nur wenige Seiten gebraucht, dann war ich Der Stunde der Lilie vollkommen verfallen. Julia ist ein wunderbarer, erfrischender Charakter. Ich finde sie sehr sympathisch und konnte super gut mit ihr mitfühlen. Ihre ganze Misere, in einer fremden Zeit mit einer fremden Sprache gefangen zu sein. Sie muss sich in den französischen Hof und sein Zeremoniell einfinden und sieht sich plötzlich Intrigen und Missgunst gegenüber.
Die Beschreibungen von Orten wie Versailles oder Paris, aber auch Landschaften und Kleidern sind sehr bildhaft und laden zum Träumen ein. Und auch wenn einige Ereignisse von der Autorin erfunden wurden, sind in dem Roman auch viele reale Geschehnisse eingebracht. Mit Frankreich in dieser Zeit habe ich mich noch nie näher beschäftigt und fand das alles unglaublich spannend. Die vielen französischen Namen haben mich allerdings so manches mal zum rätseln gebracht. Wer war das noch? 😀 Aber nach einer Weile wurde es besser.
Ach, Zeitrisse sind doch immer wieder eine feine Sache 🙂 Ich mag solche Geschichten, weil man da eben "nebenbei" noch ein bisschen was lernt. Schade ist es dann, wenn man mit dem Ende nicht richtig glücklich ist – gerade bei längeren Reihen finde ich sowas dann blöd. Aber man kann es als Autor halt auch nicht allen Lesern recht machen…
Ich mag auch Zeitriss-Geschichten. 🙂 Ja…der Autor verwirklicht ja nur seine Vision, von daher sollten die Leser sich wohl nicht beschweren. 😀